Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Kantonsstrasse J15 zwischen Schaffhausen und Thayngen sind im Oktober zwei Massnahmen realisiert worden: eine doppelte Sicherheitslinie zwischen Herblingen und der Ausfahrt Thayngen Süd sowie Tempo 60 zwischen Thayngen Süd und Thaygen Nord. Dafür hat sich der Verein Wohnqualität Thayngen am 19. Dezember 2018 beim Baudepartement des Kantons Schaffhausen und namentlich bei Dino Giuliani per Mail bedankt: “Mit Freude hat der Vorstand des VWT Kenntnis genommen von der Umsetzung der Temporeduktion auf der J 15 im Abschnitt Ausfahrt Bibern bis zum Zollamt. Für die Wohnquartiere Speck und Bahnhof ist die Lärmbelastung dadurch spürbar geringer geworden. Zudem stellen wir fest, dass das Ein- bzw. Abbiegen von der J 15 in die Kantonsstrasse nach Bibern/Hofen wesentlich stressärmer und somit auch sicherer geworden ist. Was besonders erfreulich ist: Die Tempi werden offensichtlich eingehalten; wir hoffen natürlich nicht, dass sich dies mit der Zeit «auswächst». Aber es gibt ja bekanntlich griffige Kontrollmöglichkeiten, welche den Eiligen arg ans Portemonnaie gehen können.
Vor einiger Zeit hat ein junger Thaynger im Rahmen einer Diplomarbeit eine Lärmstudie über die Lärmbelastung des Wohnquartiers Speck verfasst. Eventuell ist er bereit, diese im Rahmen desselben Designs nochmals zu machen. Also quasi vor- und nachher. Sollte dieses Vorhaben umgesetzt werden, stellen wir Ihnen das Ergebnis gerne zur Verfügung.
Es bleibt mir, Ihnen im Namen des VWT-Vorstandes zu danken für Ihren Einsatz für die Verkehrssicherheit und den Gewinn an Wohnqualität.
Mit freundlichen Grüssen Paul Ryf, Präsident VWT
Auf der J15 ereignen sich immer wieder schwere Unfälle. Im März ist eine Frau tödlich verunglückt. Bild: vf
THAYNGEN / SCHAFFHAUSEN Das Verkehrsaufkommen auf der Kantonsstrasse J15 hat in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark zugenommen. Die durchschnittliche Wachstumsrate beim Zollübergang Thayngen-Bietingen liegt seit der Jahrtausendwende bei knapp drei Prozent pro Jahr. An einem Werktag werden an der Zollanlage circa 1700 Lastwagen abgefertigt (beide Richtungen zusammen). In den kommenden Jahren wird ein weiteres Wachstum erwartet.
Mit zunehmendem Verkehrsaufkommen nimmt das Unfallrisiko überproportional zu. Mit der Markierung einer Sicherheitslinie und der Signalisation eines Überholverbots vor zehn Jahren wurde die Verkehrssicherheit markant verbessert. Trotzdem ereignen sich nach wie vor viele Verkehrsunfälle, die auf der Ausserortsstrecke leider regelmässig zu schwer verletzten und getöteten Personen führen.
Im Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2016 wurden auf dem Abschnitt Herblingen bis Ausfahrt Thayngen 83 Verkehrsunfälle mit 10 schwer verletzten und 31 leicht verletzten Personen registriert. Ein spezifischer Unfallschwerpunkt ist nicht ausgewiesen, doch kann eine erhöhte Unfallhäufigkeit ausgangs von Herblingen, im Bereich Rastplatz Moos und zwischen den Anschlüssen Thayngen Süd (Kesslerloch) und Thayngen Nord festgestellt werden. Bei den Ereignissen handelt es sich vorwiegend um Schleuderunfälle, Frontalkollisionen und Auffahrunfälle.
Am 26. März 2018 kam es auf der Strecke zu einer Frontalkollision zwischen einem Lastwagen und einem Personenwagen. Dabei wurde die Lenkerin des Personenwagens getötet. Am 30. März 2018 ereignete sich wieder ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei schwer verletzten und drei leicht verletzten Personen. Im April und im August dieses Jahres passierten zwei weitere Verkehrsunfälle, bei denen Fahrzeuge auf die Gegenfahrbahn gerieten.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der J15 hat Tiefbau Schaffhausen zusammen mit der Schaffhauser Polizei Massnahmen geprüft. Dabei wurde im Hinblick auf die Übergabe der Strecke an den Bund per 1. Januar 2020 die finanzielle Verhältnismässigkeit berücksichtigt.
Der Regierungsrat hat die Markierung einer doppelten Sicherheitslinie mit einer Rippelmarkierung zwischen Herblingen und der Ausfahrt Thayngen Süd (Kesslerloch) sowie die Herabsetzung der signalisierten Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 km/h zwischen der Ausfahrt Thayngen Süd (Kesslerloch) und der Einfahrt Thayngen (Emdwiesenstrasse) beschlossen. Beim Befahren der Rippelmarkierung entsteht ein gut hörbares Geräusch, das den Fahrzeuglenker warnt. Die Kosten für die beiden Massnahmen liegen bei rund 70 000 Franken.
Die Realisierung ist ab Mitte Oktober geplant. Die Markierungsmassnahme bedingt eine trockene Witterung und Nachtsperrungen, die vorgängig angekündigt werden.
Weniger Lärm erwartet
Der Gemeinderat der betroffenen Einwohnergemeinde Thayngen unterstützt die vorgesehenen Sicherheitsmassnahmen. Neben der Verbesserung der Verkehrssicherheit kann im Bereich Thayngen die Lärmbelastung wesentlich reduziert werden.