Ein weiteres Vereinsjahr liegt nun hinter uns, und es ist bereits das zehnte. Ein kleines Jubiläum, also. Das müsste man eigentlich feiern. Aber was sind schon zehn Jahre… und gratulieren können wir uns ja anschliessend an unserem Apéro. Auf das Jubiläum sowie auch auf ein paar kleinere Erfolge unseres Wirkens anstossen; zum Beispiel:

Seit längerer Zeit wurde der VWT immer wieder vorstellig bei den kantonalen Behörden. Es ging um die Lärmbelastung vonseiten J 15 – welche bald schon zur A 4 werden soll. Sie erinnern sich: vor genau drei Jahren war der Kantonsingenieur Giuliani bei uns an der Jahresversammlung. Auf unsere Einladung hin hat er quasi exklusiv berichtet über die  Planungsstrategie des Kantons und des Bundes für diese Strasse. Dieser Planungszeitraum erstreckt sich bis tief in die Vierzigerjahre dieses Jahrhunderts. Er beinhaltet mehrere Eckpunkte, wie den Ausbau auf vier Spuren, inklusive der Stadttunnels; auch die Tunnelierungen im Herblingertal und tangential zu unserer Gemeinde sind Bestandteile dieser Langzeitplanung. Und natürlich vieles andere mehr. Was in dieser Strategie keinen Platz hatte, waren kurzfristige Massnahmen zur Lärmentlastung. Darum ist der VWT drangeblieben. Wie wäre es beispielsweise – so meinten wir damals –  mit einer Temporeduktion im Bereich Kesslerloch – Zollamt? Zuerst war dies kein Thema. Dann schien diesbezüglich schliesslich doch ein Umdenken stattgefunden zu haben. Quasi als Weihnachtsgeschenk 2018 wurde ein amtliches und dauerhaftes Geschwindigkeitslimit 60 für ebendiesen Strassenabschnitt verfügt. Und siehe da: Die Lärmbelastung für die Anwohner hat seither markant abgenommen. Ein Dankesschreiben vom Vortragenden an den Kantonsingenieur wurde von diesem dahingehend beantwortet, dass nicht der VWT diese Verbesserung erwirkt hätte, sondern diese lediglich der Entschärfung der Unfallgefahr diene. Nicht unklug, diese Antwort – man wollte uns diesen Erfolg vermutlich aus Gründen der Präzedenz nicht zubilligen. Da könnte ja sonst könnte jeder kommen… Wir aber sind davon überzeugt, wesentliches zu dieser Massnahme beigetragen  zu haben. Nun schauen wir, was uns die folgenden dreissig Jahre der Planung bringen. Aber die Welt wir bis dahin sowieso eine andere sein. Es gilt hinzuschauen.

Eine immer wiederkehrende Plage sind die Umleitungen des J 15 – Verkehrs durch das Gemeindegebiet. Wie oft haben wir da interveniert; der enge Raum um den Bahnhof, das Seniorenzentrum und anschliessend die mühsamen Serpentinen entlang der Schaffhauserstrasse waren eine Zumutung; gleichsam für die Anwohner, wie die Chauffeure der LKW’s und der restlichen Verkehrsteilnehmer. Ganz zu schweigen von den schwächeren dieser Art: Ältere und Kinder. Diese Dorf-Durchfahrten sind nun zwar nicht eliminiert, doch  hat man seitens der Zuständigen offenbar festgestellt, dass es eine verkehrstechnisch einfachere Variante gibt: Biberstrasse – Hüttenleben. Sogar fest installierte Umleitungstafeln hat man es sich kosten lassen. Hier stellt allerdings der Kreuzplatzkreisel ein gefährliches Hindernis dar. Es graust einem zu sehen, wie die Vierzigtönner ohne Rücksicht auf Verluste dieses für sie ärgerliche Hindernis umkurven. Zum Glück sind die Sperrungen der J 15  in letzter Zeit seltener geworden. Vermutlich dank der flankierenden Massnahmen daselbst.

Wie wir alle wissen, sind mittlerweilen die meisten Quartierstrassen in unserer Gemeinde in Tempo 30er – Zonen integriert. Ein Segen für die Anwohner -oder wenigsten für die meisten. Auch der Zubringer hintere Kesslerlochstrasse für das Areal Zimänti Süd und Chalchi ist seit vielen Jahren als quartierorientierte Strasse mit einer 30-er Limite versehen. Viele halten sich daran –  sehr viele aber auch nicht. Man hat es eben eilig, muss unbedingt zeitsparend von A nach B und hat die Zeit einzuholen, welche andernorts in den Staus verloren ging. Hier werden von der Schaffhauser Polizei nun auf unsere Intervention hin regelmässige Kontrollen durchgeführt. Auch hängt immer mal wieder der «Smiley-Kasten» dort und weist die Durchfahrenden darauf hin, dass man auch mit angepasster Geschwindigkeit ans Ziel gelangen kann.

Was in diesem Gebiet seit einiger Zeit zum weiteren Ärgernis geworden ist, sind LKW’s Ost- Europäischer Provenienz, welche die hintere Kesslerlochstrasse als Nacht- und Wochenendquartier entdeckt haben; und dies notabene bei geltendem amtlichem Parkverbot, welches auf unsere Anregung hin letzten Herbst verhängt wurde. Zusammen mit den Gemeindebehörden und der Schaffhauser Polizei arbeitet der Berichtende an einer praktikablen Lösung. Es hat auch bereits ein Lokaltermin der Vorgenannten stattgefunden. Doch es scheint sich hierbei um eine hartnäckige Seuche zu handeln,; mit einer gewissen Therapieresistenz gegenüber lenkenden Massnahmen. Vorbeugen wäre hier wohl besser gewesen, als zu heilen. Zudem droht immer die Gefahr des Gewohnheitsrechts.

Nun aber genug des Eigenlobs ob all dem Erreichten. Es gibt auch noch Ziele, welche nach wie vor auf dem Radar des VWT sind:

Zum Beispiel die Angelegenheit mit dem Verschrottungsbetrieb im Areal Zimänti Süd. Hier sind wir mittlerweilen auf der obersten Eskalationsstufe angelangt. Und zwar, nachdem nun auch das Obergericht zur Auffassung gelangte, dass bei der Erteilung der provisorischen Betriebsbewil- ligung quasi «Gnade vor Recht» zu walten sei. Zwar wurde die dafür notwendige, aber fehlende Baubewilligung nicht explizit in Abrede gestellt, doch kann dieses Urteil von uns nicht einfach so hingenommen werden. Da hat auch die äusserst milde ausgefallene Parteientschädigung nicht dazu beigetragen, dass wir klein beigaben. Ein Lockvogel – nein danke! Wir wollen nun wissen, was das Bundesgericht dazu sagt.

Gerne lade ich Sie alle dazu ein, wieder mal im Kesslerloch Einkehr zu halten und bei dieser Gelegenheit auch einen Blick auf das Schrott-Areal zu werfen. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, was die Vereinbarkeit dieses Betriebs mit der prähistorischen Fundstätte und dem viel- gepriesenen Naherholungsgebiet Kesslerloch betrifft. Ich selber gehe nur noch maximal einmal pro zwei Monate dahin. Ich finde es nicht mehr schön dort.

Zwar scheinen zur Zeit Verhandlungen zwischen Gemeinde, Kanton und den Unternehmern statt zu finden. Worum es dabei geht, wissen wir nicht. Aber es scheint schwierig zu sein, denn die Verhandlungsresultate lassen seit nunmehr bald fünf Monaten auf sich warten. Da eine Stillhaltevereinbarung getroffen wurde, ist auch nichts zu erfahren. Bürger wie wir sind da natürlich aussen vor…

Mittlerweile interessieren sich in zunehmendem Masse die Medien  für die Vorgänge rund ums Kesslerloch. Wir haben uns nicht um Berichterstattung bemüht. Vielmehr kamen und kommen immer wieder Anfragen von dieser Seite. Der VWT steht hier noch auf der Bremse aber irgendwann wird das mediale Interesse wohl nicht mehr zu kontrollieren  sein. Immer mehr Leute fragen sich: Was geht hier vor? Weder ist ein Quartierplan in Sicht, noch hat irgendjemand etwas gehört von einem Baugesuch. Aber es wird per Sonderrecht gearbeitet. Und dies seit nunmehr dreieinhalb Jahren – eine seltsame Sache!

Bahnverkehr   Die DB scheint mit dem rundumerneuerten Streckenabschnitt Gottmadingen – Herblingen ein Dauerbetätigungsfeld gefunden zu haben. In regelmässigen Abständen werden sogenannte nächtliche Oberbauarbeiten (Frage: gibt es auch Unterbauarbeiten…?) angekündigt und mit viel Lärm ausgeführt. Ob man hier bereits an wieder an bereits erfolgten Reparaturen der Sanierung repariert…? Ich weiss nicht, wie die Deutsche Bahn AG jemals Gewinn einfahren will bei diesem Schlendrian. Na ja – es ist ja ihr Business. Auf jeden Fall ist den Anwohnern entweder ein guter Schlaf, oder aber gut schallisolierte Fenster zu wünschen. Interventionen von Seiten VWT prallen hier vollkommen ab, denn die DB weiss genau, dass wir auf ihre Verkehrsdienste angewiesen sind; auch wenn diese erhebliche Mängel aufweisen.

Da kann man gespannt sein, wie die projektierte Erhöhung der Unterführung bei der Erlengasse vonstatten gehen wird.

Ebringerstrasse: In letzter Zeit hört man wenig. Sind die lärmgeplagten Anwohner inzwischen weggezogen oder gar schwerhörig geworden – man weiss es nicht. Vielleicht haben sie auch nur resigniert. Aber möglicherweise hilft hier dereinst ja der Entscheid des Deutschen Wirtschaftsamtes, Bagatelleinkäufe von Schweizer Einkaufstouristen nicht mehr von der Mehrwertsteuer zu befreien. Entschuldigen Sie meinen Zynismus. Aber mal sehen.

Quartierplan Wohnüberbauung Schenebüel: Die dortigen Investoren haben im Moment die Bremse gezogen. Sie wollen zuerst wissen, wie es weitergeht mit dem Schrottwerk. Denn dauernder Werksverkehr ist kein mieterfreundliches Feature für allfällige Zuzüger. Schade – die Wohnlage wäre ausgezeichnet: Nahe der Natur und gleichzeitig den Schulen, dem ÖV und den Einkaufsmöglichkeiten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Eigentümer dieser grossen Parzelle Mitglieder in unserem Verein sind.

Dass dafür auswärtige Spekulanten Grossüberbauungen erstellen und mit hiesigen Mietern eine ortsinterne Migration auslösen, tröstet nicht darüber hinweg. Der dadurch freiwerdende Wohnraum in älteren Gebäuden wird wohl kaum den Zuzug von guten Steuerzahlern fördern. Ob bei der Erstellung ortsansässige Handwerksbetriebe berücksichtigt werden, ist uns nicht bekannt.

Sie sehen: Es bleibt interessant.

Nun möchte ich noch auf unsere Homepage hinweisen: Diese befindet sich nun auf professionellem Niveau wird stets à Jour gehalten und Sie können sich jederzeit informieren über den aktuellen Stand aller Dinge, welche sich in unserer Gemeinde abspielen. Klicken Sie sie auf  www.wohnqualitaet-thayngen.ch Um unsere Homepage bekannter zu machen, haben wir für dieses Jahr in den Grossauflagen des Thaynger Anzeigers jeweils ein Imageinserat auf der Frontseite gebucht. Die Kosten dafür stammen zu zwei Dritteln aus zweckgebundenen Spenden; die Vereinskasse musste also nur geringfügig belastet werden. Schauen Sie doch regelmässig rein!

Zum Schluss bleibt mir zu danken:

  • Den Vorstandskollegen für die Unterstützung in allen Situationen und die prompte Erledigung der immer wieder aufgegebenen Hausaufgaben.
  • Mein spezieller Dank gilt auch diesmal meinem Vizepräsidenten, Aldo Künzli für seine unentbehrliche Detailarbeit und seinen geschulten Blick fürs Kleingedruckte.
  • Dem Team der Webseite und der Inseratekampagne
  • Ihnen, den Vereinsmitgliedern, Interessierten und Sympathisanten; ohne Sie können wir nichts ausrichten, getreu nach unserem Motto «Wir schauen genau hin!»