Kein Lockdown auf der Kesslerlochstrasse
Der Verein Wohnqualität Thayngen (VWT) musste seine Jahresversammlung wegen Corona verschieben. Präsident Paul Ryf und Vizepräsident Aldo Künzli nehmen eine Standortbestimmung vor. Interview: Andreas Schiendorfer THAYNGEN Wenn wir eine Art Bilanz ziehen – und beim Positiven beginnen: Worauf sind Sie besonders stolz?Aldo Künzli: Dass wir in den zwölf Jahren, seit es Verein gibt, schon einiges erreicht haben, zeigt doch, dass es uns braucht. Wenn es den VWT nicht gäbe, müsste man ihn gründen.Paul Ryf: Als Präsident bin ich stolz darauf zu sehen, wie viele Mitglieder seit der ersten Stunde aktiv mit dabei sind; im Vorstand oder bei speziellen Projekten. Und wir verzeichnen laufend neue Eintritte.Können Sie etwas konkreter werden?Paul Ryf: Wir haben letztes Jahr in unserer Inserate-Serie immer wieder auf den Zusammenhang von Verkehr und Wohnqualität hingewiesen. Deshalb hat mich persönlich die Einführung der Tempo-30-Zone im Bereich Untere Dorfstrasse-Brühlstrasse sehr gefreut. Man erinnert sich vielleicht, dass ich ein Argument der Gegner – Temporeduktion schade dem Gewerbe – aufs Korn genommen habe, aber unter dem Strich bleibt das Fazit: Wohnqualität ist mehrheitsfähig.Aldo Künzli: Erfolge hinsichtlich des Verkehrslärms sind die Einführung von Tempo 60 auf der J15 und die bessere Regelung des nächtlichen Güterverkehrs durch die Deutsche Bahn. Hervorheben möchte ich auch die Eröffnung des Steinzeitpfades, den Einsatz für das Pfahlbauerdorf. Jahrelang haben wir uns dafür eingesetzt, und was nun Kantonsarchäologie und Reiat Tourismus zusammen erreicht haben, ist toll.Hat sich das Verkehrsproblem auf der Kesslerlochstrasse während des Lockdowns entschärft?Aldo Künzli: Der Mittelwert unserer jahrelangen Verkehrszählungen liegt bei 40 Lastwagenfahrten pro Tag. Zwischen dem 16. März und dem 12. Juni wurde dieser Mittelwert 38 Mal übertroffen. Obwohl die Fahrten des örtlichen Gartenbauunternehmens auf ein Minimum zurückgegangen waren, verblieben die Lastwagenfahrten auf hohem Niveau. Manchmal sind es deren 100 pro Tag.Paul Ryf: Von vielen Fahrern wird Tempo 30 nicht eingehalten; das haben unsere Messungen gezeigt. Das Problem des Wildwuchses beim nächtlichen Parkieren wurde insofern gelöst, als nun das Parkieren auf einer Teilstrecke der Kesslerlochstrasse erlaubt ist. Die Belastung des Quartiers durch Lärm und Schwerverkehr ist damit natürlich nicht zurückgegangen.Der Verein erlitt, in Lausanne, auch empfindliche Rückschläge!Aldo Künzli: Ja, die Niederlage vor Bundesgericht tat weh, auch wenn es sich um den Nebenschauplatz eines Nebenschauplatzes gehandelt hatte. Materiell wurde hinsichtlich der Rechtmässigkeit einer industriellen Schrottverarbeitungsfirma beim Kesslerloch nichts entschieden.Gerade darum hätten Sie das Urteil akzeptieren können…Aldo Künzli: Sicher. Dafür warten wir nun aber seit geraumer Zeit auf einen Entscheid der hiesigen Behörden hinsichtlich der Frage, ob die aktuelle Zwischennutzung des Areals ohne Baubewilligung rechtens ist oder nicht. Weil nichts gegangen ist, haben wir gegen den Nichteintretensentscheid des Gemeinderates Thayngen rekurriert. Eine Antwort steht noch aus.Paul Ryf: Unsere ausführliche Antwort auf Stellungnahmen seitens der Rekursgegner wurde von Rechtsanwalt Prof. Arnold Marti ausgearbeitet. Da es sich um ein hängiges Verfahren handelt, können wir hierzu jedoch keine Einzelheiten bekannt geben.Gibt es Hoffnungsschimmer am Horizont?Aldo Künzli: Irgendwann wird ein Entscheid gefällt, und bei Berücksichtigung geltender Gesetze kann dieser nur lauten: Die industriell-gewerbliche Zwischennutzung des Areals bedarf einer Baubewilligung, und diese kann ohne gültigen Quartierplan nicht erteilt werden.Paul Ryf: Einen Lösungsansatz könnte ein Augenschein aller Beteiligten vor Ort darstellen. Dies würden wir begrüssen. Wenn wir unsere Bedenken hinsichtlich des enormen Ausmasses der Zwischennutzung und die – unserer Überzeugung nach – teilweise problematische Lagerung anbringen und diskutieren könnten, kämen wir vielleicht einen Schritt weiter. Reines Aussitzen bringt nichts.Letzte Frage: Warum liegt kein gültiger Quartierplan vor?Paul Ryf: Das fragen wir uns ebenfalls. Denn ohne einen Quartierplan ist in diesem Areal laut Zonenordnung gar kein Baubewilligungsverfahren möglich.Aldo Künzli: Der Quartierplan muss nicht nur die berechtigten Interessen der Bevölkerung widerspiegeln und den Umweltschutz berücksichtigen, sondern auch den Schutz der international bedeutsamen Fundstätte Kesslerloch sicherstellen. Gemäss dem Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission und der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege vom 10. Oktober 2017 ist dies mit einem industriellen Recyclingbetrieb nicht möglich. Selbstverständlich veröffentlicht der VWT den Leserbrief von Georg Wanner, der am 14. Juli im Thaynger Anzeiger darauf hinweist, dass es ohne Lastwagen zu einem Stillstand kommt (siehe PDF am Anfang des Artikels). Das ist nicht falsch, doch kommt es auf das gesunde, das heisst der Wohn- und Lebensqualität bekömmliche Mass an. Mehr ist nicht besser.
«Wohn- und Industriegebiete sind notwendig – aber bitte getrennt» – und als Service: der neue Zugfahrplan
26. November 2019. Ein energiebewusstes und kinderfreundliches Dorf ist Thayngen. Laut Leitbild spielt die Wohnqualität eine wichtige Rolle. Wir sind kein Bauerndorf mehr, obwohl man bei der Ankunft im Thaynger Bahnhof den unangenehmen Duft einer Schweinemast in der Nase hat. Wir brauchen Industrie- und Gewerbebetriebe, damit die Finanzen stimmen, aber auch Steuerzahler, die sich im Dorf wohlfühlen. Dabei ist es sehr wichtig, dass Industrie und Wohnen sich gegenseitig nicht in die Quere kommen. Im ehemalige Areal Zimänti-Süd, gleich neben dem Kesslerloch stimmt das aber gar nicht. Dieses Industriegebiet, gleich neben der Wohnzone, ist nicht richtig erschlossen: Erreicht wird es über eine siedlungsorientierte Strasse in der 30er-Zone im Wohnquartier Speck. Zurzeit wird im Areal Schrott umgesetzt. Bewilligt sind max. 10 000 Tonnen im Jahr. Dafür fahren pro Tag im Durchschnitt 30 schwere Lastwagen (oftmals mit übersetzter Geschwindigkeit) zum Kesslerloch. Auf dem Bild sieht man als Vergleich, was rund 30 Lastwagen bedeuten. Das Maximum lag aber bei 134 Lastwagen an einem Tag! Sollte einmal (wie von der Gemeinde vorgesehen) die Verschrottungsanlage Wirklichkeit werden, dürfen 100 000 Tonnen umgesetzt werden, also zehn Mal mehr als heute! Hier stellt sich die Frage, ob dieser Standort für einen solchen Betrieb geeignet ist. Zudem verschandelt der ganze Schrott das Kesslerloch enorm. Wenn mir nun jemand sagt, zu Zimäntizeiten sei dort ja auch viel Verkehr gewesen, so gibt es zwei Antworten: Das Quartier war noch nicht so stark überbaut wie heute. Bevor die Zimänti kam, war ein 300-Meter-Schiesstand im Speck. Wollen wir wieder zurück, nur weil früher einmal einer dort war? Wir wünschen unserer Gemeinde den Willen und die Kraft, im Zimänti-Areal eine mit dem Wohngebiet kompatible Lösung zu finden. Aldo und Hedi Künzli Thayngen. Dieser Artikel erschien am 26. November 2019 im Thaynger Anzeiger unter dem Titel “Mit Wohngebiet kompatibel sein”. In der gleichen Nummer veröffentlichte Aldo Künzli im Namen des VWT den neuen Zug- und Busfahrplan, der ab dem 15. Dezember gültig ist. Sie können ihn hier hinunterladen. 191126 THA Artikel Aldo Künzli 191126 THA Der neue Zugfahrplan
Doppellinie J15: Sicherheit und Lärmreduktion
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Kantonsstrasse J15 zwischen Schaffhausen und Thayngen sind im Oktober zwei Massnahmen realisiert worden: eine doppelte Sicherheitslinie zwischen Herblingen und der Ausfahrt Thayngen Süd sowie Tempo 60 zwischen Thayngen Süd und Thaygen Nord. Dafür hat sich der Verein Wohnqualität Thayngen am 19. Dezember 2018 beim Baudepartement des Kantons Schaffhausen und namentlich bei Dino Giuliani per Mail bedankt: “Mit Freude hat der Vorstand des VWT Kenntnis genommen von der Umsetzung der Temporeduktion auf der J 15 im Abschnitt Ausfahrt Bibern bis zum Zollamt. Für die Wohnquartiere Speck und Bahnhof ist die Lärmbelastung dadurch spürbar geringer geworden. Zudem stellen wir fest, dass das Ein- bzw. Abbiegen von der J 15 in die Kantonsstrasse nach Bibern/Hofen wesentlich stressärmer und somit auch sicherer geworden ist. Was besonders erfreulich ist: Die Tempi werden offensichtlich eingehalten; wir hoffen natürlich nicht, dass sich dies mit der Zeit «auswächst». Aber es gibt ja bekanntlich griffige Kontrollmöglichkeiten, welche den Eiligen arg ans Portemonnaie gehen können. Vor einiger Zeit hat ein junger Thaynger im Rahmen einer Diplomarbeit eine Lärmstudie über die Lärmbelastung des Wohnquartiers Speck verfasst. Eventuell ist er bereit, diese im Rahmen desselben Designs nochmals zu machen. Also quasi vor- und nachher. Sollte dieses Vorhaben umgesetzt werden, stellen wir Ihnen das Ergebnis gerne zur Verfügung. Es bleibt mir, Ihnen im Namen des VWT-Vorstandes zu danken für Ihren Einsatz für die Verkehrssicherheit und den Gewinn an Wohnqualität. Mit freundlichen Grüssen Paul Ryf, Präsident VWT 180925 THA Doppellinie J15 Auf der J15 ereignen sich immer wieder schwere Unfälle. Im März ist eine Frau tödlich verunglückt. Bild: vf THAYNGEN / SCHAFFHAUSEN Das Verkehrsaufkommen auf der Kantonsstrasse J15 hat in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark zugenommen. Die durchschnittliche Wachstumsrate beim Zollübergang Thayngen-Bietingen liegt seit der Jahrtausendwende bei knapp drei Prozent pro Jahr. An einem Werktag werden an der Zollanlage circa 1700 Lastwagen abgefertigt (beide Richtungen zusammen). In den kommenden Jahren wird ein weiteres Wachstum erwartet. Mit zunehmendem Verkehrsaufkommen nimmt das Unfallrisiko überproportional zu. Mit der Markierung einer Sicherheitslinie und der Signalisation eines Überholverbots vor zehn Jahren wurde die Verkehrssicherheit markant verbessert. Trotzdem ereignen sich nach wie vor viele Verkehrsunfälle, die auf der Ausserortsstrecke leider regelmässig zu schwer verletzten und getöteten Personen führen. Im Zeitraum vom 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2016 wurden auf dem Abschnitt Herblingen bis Ausfahrt Thayngen 83 Verkehrsunfälle mit 10 schwer verletzten und 31 leicht verletzten Personen registriert. Ein spezifischer Unfallschwerpunkt ist nicht ausgewiesen, doch kann eine erhöhte Unfallhäufigkeit ausgangs von Herblingen, im Bereich Rastplatz Moos und zwischen den Anschlüssen Thayngen Süd (Kesslerloch) und Thayngen Nord festgestellt werden. Bei den Ereignissen handelt es sich vorwiegend um Schleuderunfälle, Frontalkollisionen und Auffahrunfälle. Am 26. März 2018 kam es auf der Strecke zu einer Frontalkollision zwischen einem Lastwagen und einem Personenwagen. Dabei wurde die Lenkerin des Personenwagens getötet. Am 30. März 2018 ereignete sich wieder ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei schwer verletzten und drei leicht verletzten Personen. Im April und im August dieses Jahres passierten zwei weitere Verkehrsunfälle, bei denen Fahrzeuge auf die Gegenfahrbahn gerieten. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der J15 hat Tiefbau Schaffhausen zusammen mit der Schaffhauser Polizei Massnahmen geprüft. Dabei wurde im Hinblick auf die Übergabe der Strecke an den Bund per 1. Januar 2020 die finanzielle Verhältnismässigkeit berücksichtigt. Der Regierungsrat hat die Markierung einer doppelten Sicherheitslinie mit einer Rippelmarkierung zwischen Herblingen und der Ausfahrt Thayngen Süd (Kesslerloch) sowie die Herabsetzung der signalisierten Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 km/h zwischen der Ausfahrt Thayngen Süd (Kesslerloch) und der Einfahrt Thayngen (Emdwiesenstrasse) beschlossen. Beim Befahren der Rippelmarkierung entsteht ein gut hörbares Geräusch, das den Fahrzeuglenker warnt. Die Kosten für die beiden Massnahmen liegen bei rund 70 000 Franken. Die Realisierung ist ab Mitte Oktober geplant. Die Markierungsmassnahme bedingt eine trockene Witterung und Nachtsperrungen, die vorgängig angekündigt werden. Weniger Lärm erwartet Der Gemeinderat der betroffenen Einwohnergemeinde Thayngen unterstützt die vorgesehenen Sicherheitsmassnahmen. Neben der Verbesserung der Verkehrssicherheit kann im Bereich Thayngen die Lärmbelastung wesentlich reduziert werden.
Neuer Fahrplan: bitte den öffentlichen Verkehr benutzen
Traditionsgemäss stellt der Verein Wohnqualität der Bevölkerung von Thayngen den neuen Taschenfahrplan zur Verfügung. Gegenüber dem alten Fahrplan sind nur ganz kleine Änderungen gemacht worden. Die gute Erschliessung einer Gemeinde durch den öffentlichen Verkehr ist ein wesentliches Element der Wohnqualität. Dazu gehört auch, dass wir den öffentlichen Verkehr benützen, wenn dies von der Destination her ohne grössere Einschränkungen möglich ist. 181204 THA Fahrplanseite Zugfahrplan Busfahrplan Die Fahrpläne liegen in den Thaynger Geschäften auf. Die Fahrplanbox beim Bahnhof gibt es wegen Vandalismus nicht mehr. Wir wünschen allen Einwohnern gute Fahrt mit möglichst pünktlichen und sauberen Zügen. Aldo Künzli Vorstandsmitglied Aldo Künzli hielt kürzlich beim Kulturverein Thayngen einen Vortrag über Zypern. Hier die Berichterstattung im “Thaynger Anzeiger” 181211 Vortrag Aldo Künzli über Zypern
Verkehr auf der J15
Paul Ryf, Präsident VWT, hat in den “Schaffhauser Nachrichten” vom 9. Mai 2018 den Leserbrief “Mit entschärfenden Massnahmen nicht zuwarten” veröffentlicht und damit auf den Artikel “Warum es auf der J15 immer wieder kracht” (SN vom 28. April 2018) reagiert. Schreiben Sie ebenfalls Leserbriefe zur Situation auf der J15 – damit sich endlich etwas ändert. 38 Unfälle haben sich innerhalb von sechs Jahren gemäss SN-Artikel auf der (Noch-)Kantonsstrasse J15 ereignet. Jeder einzelne davon eine Tragödie für die Beteiligten. Aber andererseits auch ein Teil des Risikos, welches jeder Verkehrsteilnehmer in Kauf nehmen muss. Was dabei gerne vergessen geht, sind die Folgen, welche die Quartieranwohner in Thayngen zu tragen haben; sehr oft muss der Verkehr während der Unfallaufnahme und der Aufräumarbeiten durch die engen Ortsstrassen umgeleitet werden. Meistens während vieler Stunden. Dazu kommen die unterhaltsbedingten Umleitungen. Eine Situation, welche auch hier wieder zu hohen Sicherheitsrisiken führt. Diese Unbillen haben die Thaynger Einwohner unfreiwillig zu tragen. Wie Kantonsingenieur Giuliani sagt, verzeichnen wir auf der J15 eine massive Verkehrszunahme über die letzten Jahre. Neben Unfällen und Umleitungen sind auch der zunehmende Verkehrslärm und die Staus vor dem Zollamt eine leidige Folge dieser steigenden Frequenzen. Dies sollten eigentlich gute Gründe sein, entschärfende Massnahmen mit Priorität an die Hand zu nehmen. Eine Planung über viele Jahrzehnte, wie sie im Moment angedacht ist, wird der akuten Problematik nicht gerecht. Leserbrief Paul Ryf als PDF
Moderne Kunst und Wohnqualität
Am Dienstag, 29. Mai 2018, findet im Thaynger Ratskeller die Generalversammlung des Vereins Wohnqualität Thayngen statt. Studieren Sie bitte die kurze Vorschau im “Thaynger Anzeiger” (15. Mai), die Traktandenliste sowie die ausführlichen Verkehrsstatistiken unseres Experten Ruedi Fuchs. Aus diesen verlässlichen Statistiken lässt sich ablesen, dass sich die Verkehrssituation auf der Kesslerloch leider nur unwesentlich verbessert hat. Die Kultur kann einen wesentlichen Beitrag zur Wohnqualität leisten. Dies gilt auch für die moderne Kunst, selbst wenn diese nicht den gängigen Ästhetikkriterien huldigt. Deshalb organisiert der Verein Wohnqualität Thayngen am Dienstag, 29. Mai, um 19.30 Uhr im Ratskeller den öffentlichen Vortrag «Die Experimentelle 2018 – eine kulturelle Chance» von Bernd Gasser, Förderverein für Kultur und Heimatgeschichte Gottmadingen. Thayngen hat sich in der regionalen Kunstszene in den letzten Jahren einen guten Ruf geschaffen, einerseits durch seine eigenen Ausstellungen, bestritten in der Regel von Künstlerinnen und Künstlern mit einem Bezug zu Thayngen, anderseits durch seine Teilnahme an der Randegger «Experimentellen». Mit der Ausstellung von Rainer Braxmeier im neu geschaffenen Kulturzentrum Sternen wurde mit der «Experimentellen» 2002 der Brückenschlag über die Grenze ermöglicht. Mittlerweile hat sich die Experimentelle, die dieses Jahr zum 20. Mal durchgeführt wird, zu einem internationalen Grossanlass mit Teilausstellungen in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz gemausert. Bernd Gasser hat wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung. Zementi-Süd-Areal Die Bewohner des Thaynger Westquartiers blicken aber auch mit Vorfreude der nächsten Einwohnerratssitzung vom Donnerstag, 17. Mai, 19 Uhr, im Restaurant Gemeindehaus entgegen, denn an vierter Stelle der Traktandenliste steht die Beantwortung der Interpellation «Situation auf dem Zementi-Süd-Areal» von Einwohnerrätin Manuela Heller. Auf die Antworten von Gemeindepräsident Philippe Brühlmann ist man gespannt. Hinsichtlich des Verkehrsaufkommens auf der Kesslerlochstrasse kann der Verein selbst die neusten Zahlen liefern. Sie zeigen, dass das Problem bezüglich Lärm und Sicherheit noch bei Weitem nicht gelöst ist. Dies, obwohl die Neuerung, dass die Kunden der Rail-Kontor ihre Zollpapiere seit Dezember 2017 bei einer Abfertigungsfirma am Zoll holen können, tatsächlich zu einer gewissen Entlastung auf der Kesslerlochstrasse geführt hat. Verzeichnete man im November 2017 etwa 190 wöchentliche Lastwagenfahrten im Zusammenhang mit der SwissRec beziehungsweise ihren Tochterfirmen, so waren es im April 2018 gegen 130 pro Woche. Der Spitzenwert (inklusive Garten Frei und «anderer Verursacher») betrug im April 347 Fahrten pro Woche. Im November 2017 hatte die Rekordmarke bei 383 gelegen. Darüber und über vieles weitere erfährt man mehr an der Generalversammlung des Vereins Wohnqualität Thayngen. Sie wird am 29. Mai im Anschluss an den öffentlichen Vortrag durchgeführt. Der Beitrag als PDF Andreas Schiendorfer, Verein Wohnqualität Thayngen Traktandenliste GV 2018 Die Statistiken von Verkehrsexperte Ruedi Fuchs, Stand 13. Mai 2018: Zählung Lastwagen Tagesresultate Zählung Lastwagen Wochenresultate Zählung Lastwagen Verursacher Prozent Zählung Lastwagen_Anteil Bahnhof- und SH Strasse Zählung Lastwagen_kumuliert Jahr Zählung Lastwagen_kumuliert Jahr Verursacher
Alte Medienberichte J15
Die J15 ist eine Lebensader der Schweiz und damit auch von Thayngen. Sie ist gleichzeitig aber auch eine stets Gefahr für unsere Wohnqualitöt. Hier veröffentlichen wir laufend wichtige Medienberichte und Leserbriefe zum Thema J15. Unsere Reihe reicht ins Jahr 2008 zurück. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie uns bei der Vervollständigung unseres Archiv unterstützen können. Berichte von 2017 Keine Sperrung der J15 07.06.17 Berichte von 2010 Gemeinschaftszollanlage Thayngen/Bietingen 07.09.10 Drittwichtigster Grenzübergang 07.09.10 Seit 20 Jahren gemeinsam an der Grenze 02.09.10 Ebringerstrasse: Problem liegt beim Zoll 02.02.10 Frontalzusammenstoss auf der J15 - Zweimal Totalschaden 01.02.10 A4-Nutzung kann nicht erzwungen werden 30.01.10 Lastwagenproblem:Regierungsrat sieht Bedarf aber keine Mittel 29.01.10 Kein Fahrverbot auf der Ebringerstrasse 29.01.10 Keine Freude an Zollausbau Ramsen 26.01.10 Berichte von 2009 J15 nach Autounfall gesperrt 30.12.09 Frau bei Frontalkollision auf der J15 schwer verletzt 30.12.09 Schwerer Unfall - Kollision zwischen PW und LKW 25.11.09 Durchgehendes Überholverbot zwischen Thayngen und Schaffhausen 19.10.09 Umweltmonitoring Artikel So wird Reifenlärm getestet 24.07.09 A4 Miniautobahn: Umweltschutz erfährt grosse Beachtung 10.06.09 Info Strassensperrung - Umleitung J15 Tag gegen Lärm 29. April 2009 Oelspur J15 02.05.09 Regierung verlangt Forsierung der 2. Röhre Fäsenstaubtunnel 08.04.09 Aus den Verhandlungen des Regierungsrates 07.04.09 Schleuderfahrt auf der J15 endet im Acker 11.02.09 Auf der J15 mit der Leitplanke kollidiert 10.02.09 Hemishofen bietet keine Alternative Interpellation Hans-Jürg Fehr Hemishofer-Brücke statt neue Tunnels J15 Terminplan Ausbau 22.01.09 Schleuderfahrt auf J15 endet im Acker 22.01.09 A4 Spurwechsel nach den Sommerferien 22.01.09 Bald Leitplanken an der J15? 03.01.09 Berichte von 2008 Verkersführung, Strasse-Bahn 06.12.08 Hochleistungsstrasse J15 soll in Thayngen Süd weniger Lärm erzeugen 05.12.08 Lärmschutz soll umgehend verbessert werden 02.12.08 Abstimmungskommentar 01.12.08 Aufklassierung J15 15.11.08 Ja zur Abstimmungsvorlage 14.11.08 Radio Munot Brief an Dr. Reto Dubach 02.11.08 Ausbau Talstrasse J15 Verkehrszählung 2007 Region Schaffhausen J15: Zustimmung mit Vorbehalten
Zug- und Busverbindungen von und nach Thayngen
Seit dem 10. Dezember 2017 gilt wieder der neue Fahrplan. Auf der Bahnseite bleibt fast alles, wie es war. Neu haben wir auch die Busverbindungen zusammengestellt. Dort gibt es die grösseren Veränderungen. Klicken Sie auf die nachfolgenden Links und Sie finden Ihre Verbindung. Thayngen-Schaffhausen / Schaffhausen - Thayngen Thayngen - Barzheim / Barzheim - Thayngen Wir kämpfen nicht nur gegen die Ansiedlung einer Schrottfirma neben dem Kesslerloch, auch die gute Wohnqualität für ganz Thayngen ist uns ein grosses Anliegen. Dazu gehört eben auch der neue Fahrplan. Wir setzen uns ebenfalls dafür ein, dass der Fahrplan ab 2018 keine Verschlechterung bringt. Eine Umfrage bei gut 200 Einwohnern im Speckquartier hat gezeigt, dass 106 Personen die aktuelle Lärmbelastung als zu hoch empfinden und unser Einsatz gerechtfertigt ist. Ein Blick in unsere Homepage ist immer wieder lohnenswert. Einfach mal hineinschauen oder gar Mitglied in unserem Verein werden und unsere Anliegen unterstützen. Wir sind auch Anlaufstelle für Reklamationen aus der Wohnbevölkerung, denn eine gute Wohnqualität ust uns echt wichtig. Aldo Künzli, Vizepräsident Verein Wohnqualität Thayngen Fahrplanseite ("Thaynger Anzeiger", 5. Dezember 2017).
Kinderfreundliche Gemeinde – aber wie lange noch?
Hannes Wipf hat den Schaffhauser Medien einen interessanten, nachdenklich stimmenden Leserbrief zugestellt, der vom "Thaynger Anzeiger" am 28. November 2017 veröffentlicht worden ist. Er hat nichts an seiner Aktualität eingebüsst! Bereits am 24. November kam Hannes Wipf in den "Schaffhauser Nachrichten" zum gleichen Thema zu Wort: Rücksichtslose Chauffeure und Nachtparkierer sorgen für rote Köpfe. Die ganze SN-Seite finden Sie unter Medien. Thayngen ist als erste Gemeinde in der Region von der Unicef mit dem Label «kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet worden. Das freut uns sehr und der Dank gilt all denen, die zu diesem tollen Erfolg beigetragen haben! Die (Kinder-)Freundlichkeit, die Infrastruktur und vor allem die Wohnqualität waren denn auch Gründe für uns, wieso wir vor rund zehn Jahren nach Thayngen zogen und weshalb wir diesen Entscheid seither auch nie bereut haben. Allerdings wird das Ganze seit einigen Monaten deutlich getrübt: Seit die SwissRec (Rail-Kontor) ihre Schrottsortierung im Kesslerloch begonnen hat, donnern täglich Dutzende von Schrotttransport-Lastwagen durch das Quartier Silberberg und/oder am Bahnhof und Altersheim vorbei. Dass die betreffenden, meist mit osteuropäischen Autoschildern fahrenden, Chauffeure sich wohl an keinem anderen Ort gewohnt sind, für die Anfahrt zu einer Schrottfabrik durch ein Wohnquartier zu fahren, sieht man daran, dass kaum einer vor einem Fussgängerstreifen anhält oder sonst das Tempo drosselt. Dies übrigens – und das darf hier ruhig auch erwähnt werden - im Gegensatz zu den allermeisten Lastwagenchauffeuren der lokalen oder regionalen Betriebe. Da für unsere beiden Kinder der Schul- bzw. Kindergartenweg über die nun eben von unzähligen solchen Schwertransportern befahrene Schaffhauserstrasse führt, kam es schon mehrmals zu sehr gefährlichen Situationen. Das eine Mal konnte ich unsere Tochter – welche wohlgemerkt völlig korrekt über den Fussgängerstreifen gehen wollte – im letzten Moment noch zurückreissen, da der Lastwagenchauffeur mehr mit seinem Navi für die Anfahrt zum Kesslerloch beschäftigt war, als dass er auf die übrigen Verkehrsteilnehmer hätte achten können. Ein anderes Mal musste ich selber mit dem Auto bei der Kreuzung Kesslerlochstrasse/Schenebüelweg eine Vollbremsung machen, da ein Lastwagen, welcher mit überhöhtem Tempo in Richtung SwissRec unterwegs war, meinen Rechtsvortritt gänzlich missachtete: ich entging einem Crash mit dem betreffenden Schwertransporter nur knapp. Selbstverständlich habe ich das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht. SwissRec-Verwaltungsratspräsident Lukas Metzler sagte mir am Telefon zwar, er könne meine väterlichen Sorgen durchaus verstehen, meinte allerdings lapidar, dies sei schliesslich «nicht Sache der SwissRec, sondern deren Zulieferer» und auf diese hätten sie eben «keinen wirklichen Einfluss». Meine Bitte, er solle mir in diesem Fall die Kontaktdaten der betreffenden Transportfirmen geben, damit ich dort vorstellig werden könne, lehnte er dann aus so genannt «datenschutzrechtlichen Gründen» ab… Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass die eigentlich geplante Schrottverarbeitung der SwissRec wegen der noch fehlenden Bewilligung noch gar nicht begonnen hat, dann wird uns nicht nur wegen dem dann von der Schrottpresse und der Schrottschredderanlage verursachten Lärm, sondern vor allem auch wegen der dann zu erwartenden Lastwagenfahrten quer durch Thayngen Angst und Bange. SwissRec-Verwaltungsratspräsident Metzler hat mir gegenüber telefonisch nämlich auch bestätigt, dass dann mit einem Mehrfachen an Lastwagenfahrten zu rechnen sei. Wenn Thayngen also eine kinderfreundliche Gemeinde mit hoher Wohnqualität bleiben will, müssen wir diese Schrottverarbeitungsanlage unbedingt verhindern. Mir alleine sind übrigens drei Fälle von – steuerlich durchaus potenten – Familien bekannt, welche sich bei der Evaluation der Wohngemeinde in den letzten zwei Jahren schliesslich gegen Thayngen entschieden haben, da sie das Risiko eines deutlichen Wohnqualitätsverlustes durch Lärmemission und unzählige Lastwagentransporte nicht eingehen wollten. Und dies notabene, obwohl alle drei derzeit Thayngen eine sehr hohe Lebensqualität attestierten. Es ist an der Zeit, dass die Gemeinde- und Kantonsbehörden Ihre Verantwortung übernehmen und alles dafür tun, dass keine Verschrottungsanlage in unmittelbarer Nähe zu Wohnquartieren, Schulen und Altersheimen möglich wird. Spätestens wenn das erste Kind nämlich von einem solchen Schrott-Schwertransporter angefahren wird, hat das Label «kinderfreundliche Gemeinde» seine Berechtigung wieder verloren – lassen wir es bitte nicht soweit kommen! Hannes Wipf, Thayngen
Paul Ryf: Offener Brief an den Gemeinderat
Ein ganzes Quartier leidet unter dem zunehmenden Lärm auf der J15, den vielen, oft zu schnell fahrenden Lastwagen, welche über die Schaffhauserstrasse und die Kesslerlochstrasse ins Areal Zimänti Süd fahren und am Rangierlärm. Die nächtlichen Arbeiten am Bahnhof waren drei Jahren lang ein Ärgernis für die Anwohner der Bahnhof- und Kesslerlochstrasse. Seit Ende Mai kommt nun noch nächtlicher Rangierlärm aus dem Areal der Swissimmorec/Railkontor dazu. Die Wohnqualität im Gebiet Bahnhof und Speck ist massiv beeinträchtigt. Mehrere Male ist es im Quartier auch zu Beinaheunfällen durch Lastwagen gekommen. Unternommen hat man erst etwas, als man merkte, dass die vor dem Zimäntiareal übernachtenden Chauffeure dort in den Büschen ihre Notdurft verrichten. Jetzt gibt es Parkverbote und verkehrsberuhigende Parkfelder an der hinteren Kesslerlochstrasse. Uns alle aber stört der Lärm viel mehr als die «Häufchen» neben der Strasse. Aus den Wohnblöcken an der Kesslerlochstrasse zieht eine Familie nach eigenen Angaben einzig wegen des Lärms aus, und neue Mieter verzichten deswegen auf einen Einzug. Eine vor kurzem durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass über 100 Quartierbewohner den Dauerlärm als unzumutbare Belastung empfinden. Wäre es nicht die Pflicht einer Gemeinde, ihre Einwohner vor Lärm und Gefahren zu schützen und der Wohn- und Lebensqualität grösstmögliche Sorge zu tragen? Dieses Anliegen gilt selbstverständlich auch für andere Quartiere in unserer Gemeinde, die ebenfalls unverhältnismässig stark unter Lärm und Verkehr leiden. Als nächstes soll beim Bahnhof eine Begegnungszone eingerichtet werden. Wie passt das zum donnernden Schwerverkehr auf der Bahnhofstrasse? Hat man sich das wirklich gut überlegt? Wie steht es mit der Sicherheit der Kesslerlochbesucher auf dieser Strasse? Was gedenkt man hier zu tun? Es bestehen übrigens neue Wohnbauprojekte im Speck-Quartier. Angesichts der aktuellen Lärmbelastung werden sich mögliche Investoren ihre Bauprojekte aber noch einmal überlegen müssen. Betrachtet man das Leitbild von 2009, das sich die Gemeinde hat machen lassen, dann steht die gegenwärtige Entwicklung absolut quer in der Landschaft. Vielleicht sieht der Gemeinderat nun ein, dass eine Verschrottungsanlage im Areal Zimänti Süd und der damit verbundene Mehrverkehr so ziemlich das Schlimmste sind, was man den betroffenen Anwohnern antun kann. Wir erwarten ein mutiges Einstehen von Gemeinderat, Einwohnerrat und Verkehrskommission zugunsten der Wohnqualität in unserem Dorf. Paul Ryf, Präsident Verein Wohnqualität Thayngen Dieser offene Brief erschien im “Thaynger Anzeiger” vom 29. August 2017